Die synchronisierte Stadt

Payer, Peter

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Das Bedürf­nis, sich mög­lichst exakt über die aktu­el­le Zeit infor­mie­ren zu kön­nen, war im Lauf des 19. Jahr­hun­derts ste­tig gewach­sen. Hat­ten Uhren noch zwei Jahr­hun­der­te zuvor aus­schließ­lich Stun­den­zei­ger auf­ge­wie­sen, war der Minu­ten­zei­ger inzwi­schen unver­zicht­bar gewor­den. Indus­tria­li­sie­rung, Urba­ni­sie­rung, vor allem aber die rasan­te Ent­wick­lung des Eisen­bahn­we­sens hat­ten den Trend zur “Ver(uhr)zeitlichung der Gesell­schaft” vorangetrieben.

Fahr­pla­ner­stel­lun­gen ver­lang­ten eine zuneh­mend grö­ße­re Genau­ig­keit der Zeit­an­ga­be. Zir­ku­la­tio­nen von Gütern und Per­so­nen waren auf­ein­an­der abzu­stim­men. beruf­li­che wie pri­va­te Akti­vi­tä­ten wur­den stan­dar­di­siert, getak­tet und dem abs­trak­ten Rhyth­mus der Uhr ange­passt. Den sozia­len und öko­no­mi­schen Wert der Zeit zu erken­nen, geriet zu einem zen­tra­len Kri­te­ri­um für den Zivi­li­sa­ti­ons­grad einer Bevöl­ke­rung. Vor allem in bür­ger­li­chen Krei­sen war der Gebrauch eines Chro­no­me­ters bald selbst­ver­ständ­li­che Praxis.

Es galt als geschätz­te Tugend, die vor­han­de­ne Zeit so gut wie mög­lich zu nüt­zen und kei­nes­falls zu ver­geu­den. Taschen­uh­ren fan­den wei­te Ver­brei­tung und fun­gier­ten als pres­ti­ge­träch­ti­ge Sta­tus­sym­bo­le. Und auch die Anzahl der öffent­li­chen Uhren nahm kon­ti­nu­ier­lich zu. Ins­be­son­de­re die immer kom­ple­xer orga­ni­sier­ten Groß­städ­te avan­cier­ten zu Vor­rei­tern in Sachen öffent­li­che Zeitanzeige.

Doch wäh­rend den gro­ßen kul­tur­ge­schicht­li­chen Ver­än­de­run­gen der Zeit­mes­sung und ‑wahr­neh­mung mitt­ler­wei­le umfas­sen­de Stu­di­en gewid­met sind, fand der spe­zi­fisch urba­ne Kon­text mit sei­ner for­cier­ten “Ver­öf­fent­li­chung” der Zeit noch wenig Auf­merk­sam­keit in der his­to­ri­schen For­schung. Die dazu vor­lie­gen­den Arbei­ten fokus­sie­ren vor allem das 14. bis 18. Jahr­hun­dert, nur eini­ge weni­ge bezie­hen die Ent­wick­lung seit dem 19. Jahr­hun­dert mit ein.

Die­se Lücke am Bei­spiel von Wien, wo bereits wert­vol­le Vor­ar­bei­ten vor­lie­gen, zu schlie­ßen, ist Ziel die­ses Werkes.

EAN

9783902868534

ISBN

978-3-902868-53-4

Autor

Seitenzahl

240

Beschreibung

Deutsch

Erscheinungsjahr

Größe

24,6 x 17,7 cm

Verlag

Einbandart

Artikelnummer: liawolf-9783902868534 Kategorien: , Schlüsselwort:
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